In den Jahren 2012 bis 2018 habe ich an einer Aus- und Weiterbildung in der Methode
„Arbeit am Tonfeld“ bei Heinz Deuser in Hinterzarten und Barbara Osterwald in München
teilgenommen und erfolgreich abgeschlossen.
Die Arbeit am Tonfeld ist eine entwicklungsfördernde Einzelarbeit für Kinder, Jugendliche
und Erwachsene. Die Methode wurde 1972 von Professor Heinz Deuser begründet und wird seitdem
kontinuierlich weiterentwickelt.
Im Mittelpunkt der Methode steht die haptische Wahrnehmung. Haptische Erfahrung ist unmittelbar,
emotional und körperlich. Ihre psychische Bedeutung wird bislang kaum therapeutisch eingesetzt.
Die Arbeit am Tonfeld macht genau das. Sie nimmt das natürliche haptische Erfahrungsgeschehen auf,
in dem Menschen sich selbst und ihre Welt begreifen.
Das Tonfeld ist ein rechteckiger Holzkasten, der etwa daumentief mit weicher
Tonerde gefüllt ist. Dazu gibt es eine mit Wasser gefüllte Schüssel. Das ist das einfache
und umfassende Setting für die Arbeit am Tonfeld.
© Heinz Deuser
Die Tonerde fordert uns heraus: zum Berühren, Tasten, Formen, Kneten, Greifen und Gestalten.
Jede Bewegung wird Gestalt. Durch die Wahrnehmung des Gestalteten wird die innere Bewegung außen
sichtbar und greifbar. Im Berühren werden wir berührt, wir gestalten das äußere Objekt und auch uns
selbst. Dabei geht es um Beziehungsarbeit: Wenn Hände berühren, gehen sie in Beziehung, in die die
alte Erfahrung einfließt, die man als Kind mit seinen Bezugspersonen gemacht hat.
Bei Erwachsenen erleichtern geschlossene Augen die sensorische Empfindung. Kinder haben noch
einen direkteren Zugang zu den frühen Emotionen, sie arbeiten deshalb mit geöffneten Augen.
Der Begleiter als menschliches Du unterstützt den Klienten dabei, Wünschen und
Impulsen nachzugehen.
Eine Sitzung ist dann zu Ende, wenn eine Form gestaltet wurde, die befriedigt: Die Hände kommen zur
Ruhe. Dieser Vorgang dauert normalerweise 40 bis 60 Minuten.
Biografisch bedingte Mangelerfahrungen und biografische Bedingungen
kommen dabei ebenso zum Vorschein wie auch die Ressourcen und Möglichkeiten, die auf persönlicher
und auf archetypischer Ebene zur Verfügung stehen. Diese werden in der Arbeit am Tonfeld oft überraschend
und bereichernd entdeckt.
Emotionale Schemata und Verhaltensmuster können in diesem Prozess umgeformt und neu formuliert
werden. Diese Erfahrung der Selbstwirksamkeit prägt sich uns spürbar und bleibend ein.
Durch die Arbeit am Tonfeld finden besonders Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen,
schwierigen Familiensituationen, Hyperaktivität, Konzentrations- und Lernproblemen sowie mit schwierigem
Sozialverhalten zu Veränderungen ihres Erlebens und Verhaltens.
Dabei ist die Arbeit am Tonfeld nicht symptom-, sondern entwicklungsorientiert:
Im Mittelpunkt steht nicht die jeweilige Problematik oder Krise, sondern die Möglichkeit, über die
eigene Bewegung neue Antworten und Lösungen zu finden.
Im Anschluss an die Arbeit findet ein Abschlussgespräch statt, um das Erreichte bewusst zu machen.
Mehr Infos zu der Methode finden Sie auf der Website von Prof. Heinz Deuser: www.tonfeld.de.
Wenn Sie sich für die Arbeit am Tonfeld interessieren, nehmen Sie gern Kontakt zu mir auf.