Brottöpfe

Brot natürlich aufbewahren, das war der Ausgangspunkt
für die Entstehung dieser irdenen Töpfe. Sie sind innen nicht glasiert
wie sonst oft üblich. Ich habe den Ton hochgebrannt,
so sind die Poren noch leicht offen, das Gefäß kann atmen.
Ein feiner Tonüberzug sorgt für ein ausgleichendes Klima im Innern.

Das Material

Für die Töpfe fertige ich eine Masse aus restlichen Tonmaterialien, Wasser, Tonpulver, Schamott und effektiven Mikroorganismen.
Dieses Steingut (EM-Keramik) hält Brenntemperaturen von über 1000°Celsius stand. Die Deckel sind meist aus einheimischer Fichte, aufwändig
bearbeitet und mit einer Öl-Wachs-Mischung versiegelt. Holz auf Keramik, das ergibt beim Schließen ein angenehmes Geräusch.

Die Form

Im Mittelalter bestimmten Ton- und Holzgefäße den Alltag. Wie könnte ein Brottopf damals ausgesehen haben?
Diese Frage begleitete mich beim Experimentieren mit dem Design. Alle meine Brottöpfe haben innen einen gewölbten Boden. Das Brot
liegt darin nicht flächig auf, sondern berührt das Topfinnere nur an den Kanten. So ist der Laib rundherum von Luft umspielt.

Der Prozess

Jeder Brottopf ist das Ergebnis langer und geduldiger Handarbeit und Brennzeit. Für die Drei- oder Vierfuß-Töpfe fertige ich zunächst
die Füße und warte, bis sie stabil genug sind, um den Korpus zu tragen. Insgesamt erlebt jeder Topf eine Trockenzeit von zwei bis drei Wochen,
bevor er einen ganzen Tag lang bei 1100° Celsius in reduzierender Ofenatmosphäre fertig gebrannt wird.