Pizza- und Brotbacköfen

Früher hatte auch bei uns fast jedes Dorf ein eigenes Backhaus.

Heute findet man Backöfen für Pizza oder Brot noch häufig in Ländern wie Italien, Kroatien oder in der Türkei.

Wer sich einen solchen Pizza- oder Brotbackofen in den Garten oder auf die Terrasse setzen lässt, legt Wert auf Ursprünglichkeit in Geschmack und Lebensart. Alle verwendeten und benötigten (Bau-)Materialien sind natürlich: Stein, Schamott, Keramik, Holz, Metall.

Und das Element Feuer macht nicht nur genussvolle Lebensmittel aus gesunden Rohstoffen. Das Licht, die Wärme und das Knistern beruhigen die Seele.

ZEIT FÜR EIN HOLZOFENBROT

Zauberei ist es nicht, den Ofen auf die richtige Temperatur zu bringen und für das ideale Backklima zu sorgen. Aber Erfahrungssache – mit jedem Mal wird es einfacher. Wer sich die Zeit nimmt, die gutes Gelingen braucht, fühlt sich bald sicher am Backofen und freut sich über den handwerklichen Prozess: Zunächst einen Stapel trockenes Holz, Buche oder Fichte zum Beispiel, mittig in den Feuerraum legen, von oben anzünden und langsam runterbrennen lassen.

 

Die Glut auf der Ofensohle verteilen und eine Weile abstehen lassen, damit die Wärme sich verteilen kann. Nach einer halben bis einer Stunde die Asche mit einem Hackel rausgekehren. Eine Temperaturtestung zeigt an, ob der Ofen schon so weit ist. Dafür etwas Mehl vorn reinstreuen. Wird es nach ein paar Sekunden gelb und fängt an zu rauchen, dann ist der Ofen noch zu heiß. Wird es aber nach sechs, sieben Sekunden karamellig, ist alles gut.

 

Mit einem feuchten Lappen an einer Holzstange nun die Ofensohle von Asche reinigen, dabei von hinten nach vorn schwenken, das bringt notwendige Feuchtigkeit in den Ofen. Wenn die Temperatur stimmt, kann man den rohen, in Form gebrachten Teig „einschießen“ – und nach einem Stündchen als knuspriges, duftendes Holzofenbrot wieder herausholen.

HEUTE GIBT ES PIZZA

Eine Pizza braucht eine etwas andere Vorgehensweise: Wenn das Feuer  ziemlich runtergebrannt ist, wird die Glut auf eine Seite des Ofens geschoben. Die andere Seite ist für die Pizza reserviert. Sollen es mehrere Pizzen werden, legt man besser noch mal einen Holzscheit drauf. Bei 300 bis 400 Grad im Ofen ist eine Pizza in wenigen Minuten fertig, und schon kann die nächste rein.

 

Wer richtig viel Übung hat, fährt mit einer zügigen Bewegung mit einem flachen Schieber in den Ofen – Profi-Feeling am eigenen Pizza-Ofen.

HAND IN HAND

Drei bis fünf Tage dauert es in der Regel, bis ein Backofen auf der Terrasse oder im Garten steht. Der Platz für den Ofen sollte wettergeschützt und groß genug sein, denn die Form lässt sich nicht beliebig verkleinern. So ein Ofen-Projekt regt viele Menschen zum Mitmachen an.

 

Nicht nur Kinder und Jugendliche lieben es, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen und zu erleben, wie aus einem handwerklichen Miteinander ein funktionierendes Ganzes wird. Die beiden Filme zeigen die Entstehung eines Brotbackofens in einem privaten Garten und im Jugendzentrum in Großhadern.